Handlungsfelder
Das Bundesprogramm Sprach-Kitas: „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ stellt drei Handlungsfelder in den Mittelpunkt. Diese pädagogischen Schwerpunkte haben viele Schnittstellen und greifen ineinander.
Darstellung der 3 Handlungsfelder

Alltagintegrierte sprachliche Bildung
Bei der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung geht es darum, alle Kinder von Anfang an in ihrer individuellen sprachlichen Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Die alltagsintegrierte sprachliche Bildung setzt am Lebensumfeld der Kinder an und findet in alltäglichen Situationen statt. Beispielhaft sind zu nennen: Spielsituationen, Anziehsituationen, Essenssituationen, Wickeln, dialogische Bilderbuchbetrachtungen. Mit einer einfühlsamen, responsiven Haltung begegnen die pädagogischen Fachkräfte den Kindern. Sie signalisieren eine dialogische Haltung und setzen im Gespräch mit den Kindern Sprachlehrstrategien ein. Unter Verwendung offener Fragen, des Modellierens und Erweiterns, des korrektiven Feedbacks und der Wiederholung regt die pädagogische Fachkraft die Kinder zu möglichst lang anhaltenden Dialogen an. Für eine interaktions- und sprachanregende Grundhaltung der Fachkräfte ist Motivation genauso wichtig, wie abzuwarten, den Kindern Zeit zu geben und zuzuhören. Hierbei führen die Kinder, die pädagogischen Fachkräfte folgen („Den Spuren der Kinder folgen“). Um Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung gut unterstützen und begleiten zu können, müssen die pädagogischen Fachkräfte über Kenntnisse der Sprachentwicklung und der verschiedenen Etappen derselben verfügen.
Inklusive Pädagogik
Voraussetzung für die Umsetzung einer inklusiven Pädagogik ist eine inklusive, wertschätzende Grundhaltung von Team und Leitung. Diversität wird als normal und bereichernd angesehen. Egal welchen kulturellen, religiösen, sprachlichen oder gesundheitlichen Hintergrund die Kinder und ihre Familie haben: es sind Kinder mit ihren Familien. Das Bundesprogramm arbeitet im Bereich der Inklusiven Pädagogik mit den Zielen und Inhalten einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung. Des Weiteren geht es um eine vorurteilsbewusste Haltung der pädagogischen Fachkräfte, um die Verwendung einer vorurteilsbewussten Sprache, um Adultismus, Diskriminierung, Partizipation und Demokratie.
Eine inklusive Pädagogik in der Kita zu leben, bedeutet eine Auseinandersetzung der pädagogischen Fachkräfte mit der eigenen Biografie und der eigenen Haltung.
Zusammenarbeit mit Familien
Um den Auftrag der Erziehung, Bildung und Betreuung in der Kita gewinnbringend umsetzen und die pädagogische Arbeit in der Kindertageseinrichtung zum Wohle der Kinder gestalten zu können, bedarf es einer engen Zusammenarbeit mit den Familien. Eine wertschätzende, von Akzeptanz geprägte Grundhaltung der pädagogischen Fachkräften und der Leitung sind hier gefragt. Eine vorurteilsbewusste Sprache ist in diesem Bereich ebenso wichtig, wie die Wertschätzung der Vielfalt und die Anerkennung der Eltern als Experten ihrer Kinder. Unterschiedlichen Meinungen und Erziehungsansichten zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften und einer kulturellen und religiösen Vielfalt begegnen Team und Leitung mit Offenheit. Herausfordernde Gespräche können mit einer partnerschaftlichen Konfliktklärung und der Suche nach einem „Dritten Raum“ angegangen werden.